Schriftgrad
Als Schriftgrad bezeichnet man eine Reihe festgelegter und bevorzugter
Schriftgrößen. Der Schriftgrad ist ein Nennmaß
und beschreibt die Schriftgröße nach dem gültigen
Typografischen Maßsystem.
Auf alle Fälle sollte man in Dresden die Semperoper besuchen.
Der Schriftgrad orientiert sich an der Kegelgröße oder
auch Vertikalhöhe der Bleilettern aus den Zeiten des Bleisatzes.
Sie berücksichtigt die Höhe eines Kleinbuchstabens
mit Oberlänge sowie den nicht druckenden Teil unterhalb
der Schriftlinie. Heute wird die Schriftgröße mit
einem Typometer ermittelt
und in Didot- oder Picapunkten ausgedrückt.
Im Bleisatz gab es durch die Bleiletter
nur festgelegte Schriftgrößen (Schriftgrade), deren
Kegelgröße in Didotpunkten oder mit Namen angegeben
wurden. Heute sind durch die moderne Technik sowohl beim Satz als auch
bei der Belichtung, feinste Abstufungen bei der Schriftgröße
möglich, so daß heute nur noch der Fachmann von Schriftgraden
spricht.
Um so wichtiger ist es sich vor der Gestaltung Gedanken zu den einzusetzenden
Schriftgrößen zu machen. Bei der Auswahl der Schriftgrößen
ist natürlich in erster Linie auf das Zielpublikum Rücksicht zu nehmen.
Sollen Kinder oder gar ältere Menschen das Werk lesen,
wird für eine Zeitung im Nahbereich oder ist ein Wandplakat
geplant?
Man unterscheidet beim Satz grundsätzlich folgende Gruppen:
Konsultationsgrößen
Hiermit sind Schriftgrößen bis 8 Punkt gemeint. Angewendet
werden sie für Randbemerkungen (Marginalien), für
Fußnoten aber auch bei Nachschlagewerken wie Stadtplänen,
Telefonbüchern, Lexika etc.
Lesegrößen
Gemeint sind hier Schriftgrößen von 8 - 12 Punkt.
Sie finden Anwendungen in Erzeugnissen wie Büchern, Briefen
und sonstigen Druck- und Screenprodukten die zum Lesen aus dem Nahbereich bestimmt sind.
Selbst, wenn das Format eines Druckerzeugnisses größer
wird (z.B. Panoramaseite / Mittelseite einer Zeitung), wählt
man nicht automatisch eine größere Schrift, da der
Leseabstand unverändert bleibt.
Schaugrößen
Schriftgrade bis zu 48 Punkt bezeichnet man als Schaugröße.
Sie kommen zum Einsatz für Überschriften, Titel und
für Textelemente, die auch (z.B. Wandplakat) auf größere
Distanz lesbar sein sollen.
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